St. Nikolai-Kirche

Die St. Nikolai-Kirche grenzt mit ihrer Fassade und der seit über 300 Jahren bestehenden Friedhofsmauer im Osten direkt an die Durchgangsstraße des Ortes (L 831). Ein Fensterbankgesims umzieht den Chor. Das noch zu erkennende Fenster war ursprünglich verglast, wurde aber verschlossen und 1809 durch einen Vorbau fast völlig verdeckt. Inzwischen wurde dieser Eingang allerdings – im Rahmen des Ausbaus der Hauptstraße – wieder beseitigt.

Der Giebel ist mit fünf kleinen Türmchen begrenzt und wird an der Ostseite durch ein „Wiederkreuz“ abgeschlossen.

Im April 1975 führte der Bezirksarchäologe Dr. Zoller eine Grabung in der Kirche durch. Sie bestätigte als älteste Phase einen Rechteckbau des 13./14. Jahrhunderts. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erfolgte der Anbau des Chors im Osten und schließlich im 16. Jahrhundert eine Verlängerung des Schiffs nach Westen. Zum ältesten, romanischen Bestand gehören die rundbogig geschlossenen Fenster im Süden und Norden.

Die Westmauer wurde 1975, besonders was die Fenster betrifft, neu gestaltet.

Der Vorbau hatte eine seitliche Eingangstür, die als Aufgang zur Empore diente, außerdem von Pastor und Küster benutzt wurde. Außen war der „Gitterkasten“ angebracht, in dem über viele Jahrzehnte die Aufgebote ausgehängt waren. Das zugemauerte große Fenster wurde 1993 nach fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Mölln, Rostock, Solingen und Hoyerswerda mit einer Tafel versehen, auf der 3.Mose 19,33 zu lesen ist: „Unterdrückt nicht die Fremden, die in eurem Lande leben, sondern behandelt sie genau wie euresgleichen.“

In der Nord- und Südmauer bildet ein „deutsches Band“ den oberen Abschluss.
Der Haupteingang befindet sich in der Südmauer; östlich daneben befindet sich eine Sonnenuhr, die von Johann Harmjanz aus Westerscheps angefertigt wurde.

Der westliche Eingang führt zu Nebenräumen, die durch Wand und Tür vom Kirchenschiff getrennt sind.

Der Glockenturm

Einzigartig für das Ammerland ist der freistehende, hölzerne Edewechter Glockenturm; zugleich Wahrzeichen der Kirchengemeinde wie auch der politischen Gemeinde.

Bei den schweren Kämpfen, die im Frühjahr 1945 den Ort verheerten, ging der Turm am 20. April in Flammen auf. Die vom brennenden Turm stürzend Glocke von 1804 erlitt außer einer tiefgehenden Schramme keinen Schaden. Am 16. Juli 1950 wurde der Grundstein für den neuen Turm gelegt, der – nach dem früheren Muster erstellt – am 10. September seiner estimmung übergeben wurde. Nun läutet neben der Betglocke eine kleinere Marienglocke, die in Luthers Geburtsjahr 1483 für Stolp in Pommern gegossen worden war.

Schon vor der Mitte des 17. Jahrhunderts besaß der Glockenturm eine Pendeluhr mit Zifferblatt.