Weltladen in Edewecht: Einkaufen mit Verantwortung

Trinken Sie gern guten Kaffee oder hochwertigen Tee? Kochen Sie gern mit exotischen Gewürzen oder brauchen Sie ein besonderes Geschenk? Diese Wünsche können im Weltladen erfüllt werden, sogar mit einem guten Gewissen gegenüber dem Hersteller, denn bei allen Waren werden die Prinzipien des fairen Handels eingehalten. Das garantieren entsprechende Siegel der Handelsgesellschaften, die nicht nur auf faire Preise beim Einkauf achten, sondern mit langfristigen Verträgen und sozialen Projekten eine Zukunftsperspektive für die Produzenten – Kleinbauern, die sich zu Kooperativen zusammengeschlossen haben – bieten. 

 

Der Weltladen in der Hauptstr. 90 in Edewecht

 

Wie fing es an?

Seit 16 Jahren gibt es den Weltladen in Edewecht. Angefangen hat es mit einer Gruppe von Menschen, die ihren Kaffee nicht mehr möglichst billig, sondern mit gutem Gewissen genießen wollten. In dieser „Kaffeegruppe“ entstand die Idee, fair gehandelte Waren für eine breitere Kundschaft zugänglich zu machen. Dazu gründeten sie einen eingetragenen Verein, den Eine Welt e.V., der drei wesentliche Ziele verfolgt: Verkauf von fair gehandelten Produkten, Bildungsarbeit und Unterstützung von Projekten.

Das erste Ziel wurde zu Beginn in einem Ein-Raum-Laden im Haus des Deutsch-ausländischen Freundschaftsvereins an der Hauptstra?e verwirklicht. Neben Kaffee und Tee, einer Auswahl an kunstgewerblichen Produkten gab es von Anfang an Bananen aus fairem Handel. Die Zusammenarbeit mit Banafair basiert auf aktiver Unterstützung durch den Verein und hält bis heute an. Alle zwei Wochen kann man im Weltladen frische Biobananen aus fairem Handel kaufen.

Was hat sich entwickelt?

Der heutige Standort an der Hauptstraße 90 – die ehemaligen Praxisräume der Familie Rösick – hat sich durch günstige Umstände ergeben und ist ein Glücksfall, da die Mietkosten, die dem Verein von der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde gespendet werden, gering sind und der Platz mit vier Räumen die Möglichkeit für eine große Produktpalette bietet.

Allein ein Raum steht für Lebensmittel zur Verfügung. Neben Kaffee, Tee, Honig und Bananen gibt eine große Auswahl hochwertiger Schokolade und anderer Süßigkeiten. Traditionelle Produkte aus fernen Ländern wie Reis und viele Gewürze und Gewürzmischungen zum Backen und Kochen sind ebenso im Angebot wie Weine aus Südamerika und Südafrika.

Kerzen, Schmuck, Tischdecken, Halstücher und viele andere Waren aus kunstgewerblicher Herstellung füllen zwei andere Räume und laden die Kunden zum Stöbern ein. Natürlich wird das Angebot zu Weihnachten und zu Ostern mit entsprechenden Artikeln zur Dekoration erweitert.

Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen im Weltladen (v.l.): Anita Vollmann, Erika Külbel-Schmidt und die Vereins-Vorsitzende Imke Martens

 

Warum muss man etwas mehr bezahlen ?

Die meist höheren Preise für fair gehandelte Produkte ergeben sich aus den oben genannten Bedingungen, sind also gerechtfertigt durch die faire Bezahlung der Hersteller. Durch den Kauf der Produkte übernimmt man ein wenig Verantwortung für die Verbesserung der Lebensumstände in den weniger entwickelten Teilen unserer globalisierten Welt. So macht es Sinn für qualitativ hochwertigen Kaffee, der meist aus biologischem Anbau kommt, mehr zu bezahlen. Das gilt besonders auch für Produkte, die auf dem Anbau von Kakao basieren, wie Schokolade, Brotaufstrich etc., und eine hohe Qualität haben. Sie schmecken einfach besser. Hinzu kommt, dass nicht alle Waren wirklich teurer sind, vergleicht man sie mit entsprechenden Produkten aus konventionellem Handel. Gewürze sind zum Teil sogar günstiger. Es lohnt sich zu probieren und zu vergleichen.

Woher kommen die Waren?

Es gibt eine Reihe Handelsorganisationen, die die Produkte der Kleinbauerkooperativen kaufen und ohne Zwischenhändler an die Weltläden verkaufen. Diese Handelsorganisationen arbeiten nicht gewinnorientiert. Erzielte Gewinne werden reinvestiert, zum Beispiel in Fortbildungen zum ökologischen Landbau oder Vorfinanzierungen der Produktion oder Rohmaterialien. Die wichtigsten und größten Organisationen sind GEPA, El Puente und DWP. Die Wurzeln dieser Organisationen liegen auch in den Jugendorganisationen der evangelischen und katholischen Jugend, die in der 1970iger Jahren auf den Hunger in der Welt und die ungerechten Handelsstrukturen aufmerksam machten. Der faire Handel ist heute die größte ökumenische Bewegung in Deutschland.

Wer steht dahinter?

Wie schon erwähnt wurde zur Umsetzung der Idee des fairen Handels ein gemeinnütziger Verein gegründet, der Eine Welt e.V., der zur Zeit in Edewecht 30 Mitglieder hat. Etwa 10 Frauen engagieren sich aktiv in der Ladenarbeit, die umfasst den Verkauf, die Warenbestellung und die Aktivitäten, die die Idee des fairen Handels nach außen tragen sollen. So hat der Weltladen regelmäßig einen Stand auf dem Nikolaimarkt und beim Kunstbasar in Bad Zwischenahn. Außerdem gibt es für Gruppen oder Schulklassen die Möglichkeit, sich vor Ort im Laden über den fairen Handel oder konkrete Produkte zu informieren. In diesem Jahr sind auch Filmabende geplant. Besondere Aktionen werden in der örtlichen Presse angekündigt.

Wer Spaß hat am Verkaufen, Dekorieren, Informieren und dabei einen kleinen Beitrag für eine gerechtere Welt leisten möchte, der ist herzlich eingeladen, aktiv im Weltladen mitzumachen.

Erika Külbel-Schmidt

Weltladen Edewecht
Hauptstrasse 90 • 26188 Edewecht
www.weltladen-edewecht.de • info@weltladen-edewecht.de

Öffnungszeiten
dienstags, donnerstags, freitags von 15:00 bis 18:00 Uhr,
mittwochs, donnerstags, samstags von 10:00 bis 12:00 Uhr


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